Paola Süßbier ist Zahnärztin und Juniorpartnerin bei Dentiqua in Berlin-Friedenau. Sie antwortet auf fünf Fragen zum Thema CEREC und abdruckfreie Kronen-Technologie.
Frage 1: Frau Süßbier, wie beschreiben Sie das Verfahren CEREC in aller Kürze?
CEREC steht für “Chairside Economical Restoration of Esthetic Ceramics” und ist ein innovatives Verfahren in der Zahnmedizin, das es ermöglicht, Kronen, Inlays, Onlays oder Veneers in nur einer einzigen Sitzung herzustellen. Die Besonderheit: Es wird kein herkömmlicher Abdruck benötigt. Stattdessen setzt das CEREC-System auf moderne 3D-Technologie, um präzise und passgenaue Restaurationen anzufertigen.
Frage 2: Wie funktioniert die CEREC-Technologie?
Der Prozess beginnt damit, dass wir den zu behandelnden Zahn mit einer speziellen 3D-Kamera scannen. Dies geschieht direkt am Behandlungsstuhl, und der Scan dauert nur wenige Minuten. Die Aufnahmen werden sofort auf einen Computer übertragen, wo ein digitales 3D-Modell des Zahns erstellt wird. Anhand dieses Modells kann ich die benötigte Krone oder Füllung am Computer entwerfen. Das CEREC-System ist so präzise, dass wir eine passgenaue Rekonstruktion erstellen können, die perfekt auf den Zahn abgestimmt ist.
Anschließend wird der Entwurf an eine Schleifmaschine übermittelt, die aus einem Keramikblock die Restauration herausarbeitet. Dieser Schritt dauert in der Regel weniger als 20 Minuten. Nach einer kurzen Anpassung und Politur kann die fertige Krone noch in derselben Sitzung eingesetzt werden.
Frage 3: Welche Vorteile bietet CEREC für Patienten?
Ein großer Vorteil von CEREC ist der Zeitfaktor. Da alles in nur einer Sitzung erledigt wird, sparen unsere Patienten Zeit und den Aufwand mehrerer Zahnarztbesuche. Außerdem benötigen wir keinen unangenehmen Abdrucklöffel, was besonders für Patienten mit Würgereiz oder Platzangst ein echter Pluspunkt ist.
Die abdruckfreie Technologie gewährleistet zudem eine höhere Präzision, was bedeutet, dass die Krone oder das Inlay perfekt sitzt und sich natürlich in die Zahnreihe einfügt. Darüber hinaus sind CEREC-Restaurationen aus hochwertiger Keramik gefertigt, die sowohl langlebig als auch ästhetisch ansprechend ist. Das Material ist biokompatibel und passt sich hervorragend an die natürliche Zahnfarbe an, sodass die Restauration fast unsichtbar bleibt.
Frage 4: Ist die Behandlung schmerzfrei?
Ich kann ängstliche Patientinnen und Patienten beruhigen. Die Behandlung mit CEREC ist in der Regel schmerzfrei. Da wir auf Abdruckmasse verzichten, gibt es auch keine unangenehmen Momente. Außerdem können wir in den meisten Fällen auf provisorische Kronen verzichten, da die endgültige Krone noch am selben Tag eingesetzt wird.
Frage 4: Für wen ist CEREC geeignet?
CEREC eignet sich für die meisten Patienten, die eine Krone, ein Inlay, Onlay oder eine Zahnfüllung benötigen. Besonders bei kleineren bis mittelgroßen Zahnschäden ist CEREC eine ausgezeichnete Wahl. Bei größeren Restaurationen oder speziellen ästhetischen Anforderungen kann es jedoch sinnvoll sein, auf alternative Methoden zurückzugreifen. Deshalb ist eine individuelle Beratung immer wichtig.
Frage 5: Wie haltbar sind CEREC-Restaurationen?
Die Keramik, die wir bei CEREC verwenden, ist sehr robust und langlebig. Bei guter Pflege und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen kann eine CEREC-Krone viele Jahre halten, oft sogar länger als herkömmliche Füllungen. Wichtig ist natürlich auch die richtige Mundhygiene und der Schutz vor zu hohem Kaudruck, zum Beispiel durch nächtliches Zähneknirschen.
Mein Fazit: CEREC stellt eine moderne, effiziente und komfortable Möglichkeit dar, Zahnersatz in nur einer Sitzung zu realisieren – ohne den unangenehmen Abdruck und mit einer beeindruckenden Passgenauigkeit. Für viele unserer Patienten ist CEREC eine echte Erleichterung. Bei Fragen oder Interesse an einer CEREC-Behandlung können sich Patientinnen und Patienten gerne an mich und das Team von Dentiqua in Berlin-Friedenau wenden.