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Verdauungsprobleme und Mundgeruch: Gibt es einen Zusammenhang?

Mundgeruch, auch als Halitosis bekannt, belastet viele Menschen. Während die Ursache oft im Mundraum selbst liegt, beispielsweise durch unzureichende Mundhygiene, Zahnfleischentzündungen oder Karies, kann auch das Verdauungssystem eine Rolle spielen. Doch wie genau hängen Verdauungsprobleme mit schlechtem Atem zusammen?

Der Ursprung von übelriechendem Atem

Häufig wird schlechter Atem durch Bakterien im Mund verursacht, die Schwefelverbindungen produzieren. Doch nicht immer liegt die Ursache direkt in der Mundhöhle. In manchen Fällen können Probleme im Magen-Darm-Trakt für unangenehmen Atemgeruch verantwortlich sein. Besonders Verdauungsstörungen, die zu einer veränderten Zusammensetzung der Magen- oder Darmflora führen, können sich auf den Atem auswirken.

Mögliche Verdauungsprobleme als Ursache für stinkenden Atem

  1. Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): Bei dieser Erkrankung fließt Magensäure zurück in die Speiseröhre und kann bis in die Mundhöhle gelangen. Der saure Reflux führt nicht nur zu Sodbrennen, sondern kann auch einen säuerlichen oder fauligen Atem verursachen.
  2. Darmflora-Ungleichgewicht: Eine gesunde Darmflora besteht aus Billionen von Bakterien, die bei der Verdauung helfen. Wenn jedoch schädliche Bakterien überhandnehmen, kann dies zu Blähungen, Völlegefühl und übelriechenden Gasen führen, die auch über den Atem wahrnehmbar sind.
  3. Verstopfung und langsame Verdauung: Eine träge Verdauung kann dazu führen, dass Nahrung länger im Darm verbleibt und Gärungsprozesse entstehen, die faulige Gerüche freisetzen. Diese können über die Lunge ausgeatmet werden und so zu unangenehmem Atem führen.
  4. Helicobacter pylori-Infektion: Das Bakterium Helicobacter pylori ist für viele Magengeschwüre und Magenentzündungen verantwortlich. Studien zeigen, dass Infektionen mit diesem Keim auch mit unangenehmem Atem (Fetor ex ore) in Verbindung stehen können.
  5. Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Manche Menschen leiden unter Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Lebensmitteln, wie Laktose oder Gluten. Diese können Verdauungsstörungen und Gärprozesse im Darm begünstigen, die wiederum schlechten Atem auslösen können.

Was kann man dagegen tun?

  • Mundhygiene optimieren: Regelmäßiges Zähneputzen, Zahnseide und Mundspülungen reduzieren Bakterien im Mundraum.
  • Ernährung anpassen: Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse und fermentierten Lebensmitteln unterstützt die Darmgesundheit.
  • Ausreichend trinken: Wasser hilft, die Speichelproduktion anzuregen, was wiederum Bakterien im Mund reduziert.
  • Verdauung fördern: Regelmäßige Bewegung und eine bewusste Ernährung können Verstopfung und Blähungen entgegenwirken.
  • Medizinische Abklärung: Bei anhaltendem Mundgeruch oder Verdauungsproblemen sollte ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche Erkrankungen wie Helicobacter pylori-Infektionen oder Refluxkrankheiten abzuklären.


Verdauungsprobleme und schlechter Atem können durchaus zusammenhängen. Wer unter anhaltendem übelriechendem Atem leidet, sollte daher nicht nur seine Mundhygiene überprüfen, sondern auch auf die eigene Verdauung achten. Eine gesunde Darmflora und eine ausgewogene Ernährung tragen nicht nur zu einem besseren Wohlbefinden, sondern auch zu einem frischeren Atem bei.

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