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Kieferorthopädische Chirurgie – Wann wird sie notwendig?

Die kieferorthopädische Chirurgie, auch Dysgnathiechirurgie genannt, ist ein medizinisches Verfahren, das sich mit der operativen Korrektur von Fehlstellungen im Kieferbereich befasst.

Oftmals ist sie notwendig, wenn eine reguläre kieferorthopädische Behandlung allein nicht ausreicht, um funktionelle und ästhetische Probleme zu beheben. Diese Probleme können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen, da sie nicht nur das Aussehen, sondern auch die alltäglichen Funktionen wie Kauen, Sprechen und Atmen beeinflussen können. Doch wann ist eine kieferorthopädische Operation wirklich notwendig?

Gründe für eine kieferorthopädische Chirurgie

Fehlstellungen des Kiefers entstehen oft bereits in der Kindheit und Jugend und können genetisch bedingt oder durch äußere Einflüsse, wie schlechte Angewohnheiten oder Verletzungen, verursacht sein. In vielen Fällen können solche Fehlstellungen mit Zahnspangen, Retainern oder anderen kieferorthopädischen Maßnahmen korrigiert werden. Doch es gibt bestimmte Situationen, in denen eine Operation erforderlich ist:

  1. Extreme Fehlstellungen des Ober- und Unterkiefers
    Bei einigen Patienten bestehen große Diskrepanzen zwischen Ober- und Unterkiefer. Beispielsweise kann ein Unterbiss oder ein Überbiss so stark ausgeprägt sein, dass eine reguläre Zahnspange alleine keine ausreichende Lösung bietet. Solche Fehlstellungen führen oft zu funktionellen Problemen, wie einer eingeschränkten Kaufunktion, was die Nahrungsaufnahme erschweren kann. Eine Operation kann in diesen Fällen helfen, die richtige Position des Kiefers herzustellen.
  2. Gesichtsasymmetrie
    Wenn eine Asymmetrie im Gesichtsbereich vorliegt, die durch eine Fehlstellung des Kiefers verursacht wird, kann dies ästhetisch beeinträchtigend wirken und das Selbstbewusstsein des Betroffenen negativ beeinflussen. Auch funktionelle Beschwerden, wie Schmerzen im Kiefergelenk, sind hier keine Seltenheit. Eine kieferorthopädische Operation kann helfen, das Gesicht harmonischer wirken zu lassen und die Funktionalität zu verbessern.
  3. Atmungsprobleme durch Kieferfehlstellungen
    In manchen Fällen führt eine Kieferfehlstellung zu Atemproblemen, insbesondere während des Schlafs. Eine kieferorthopädische Chirurgie kann hier Abhilfe schaffen, indem der Kiefer so positioniert wird, dass die Atemwege frei bleiben. Ein bekanntes Beispiel ist die Behandlung des Schlafapnoe-Syndroms, bei dem die Kieferposition eine Rolle spielt.
  4. Schmerzen und Funktionsstörungen im Kiefergelenk
    Dysgnathie kann langfristig zu chronischen Schmerzen im Bereich des Kiefergelenks führen, die als temporomandibuläre Dysfunktion (TMD) bekannt sind. Diese Funktionsstörungen beeinträchtigen nicht nur das Kauen, sondern führen oft auch zu Kopfschmerzen und Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich. Eine Operation kann in schweren Fällen die Lösung sein, um die Belastung des Kiefergelenks zu verringern und Schmerzen zu lindern.

Ablauf der Behandlung

Bevor es zur Operation kommt, ist eine intensive Diagnostik notwendig. Der behandelnde Kieferorthopäde und der Kieferchirurg arbeiten eng zusammen, um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen. Nach der Operation folgt eine weitere kieferorthopädische Behandlung, um sicherzustellen, dass die Zähne korrekt aufeinander beißen und die Funktionalität des Gebisses gewährleistet ist.

Fundierte Diagnose

Die Entscheidung für eine kieferorthopädische Chirurgie sollte sorgfältig abgewogen werden und ist oft nur in schweren Fällen erforderlich. Eine fundierte Diagnose und Beratung durch spezialisierte Fachärzte ist dabei unerlässlich. Ziel der Behandlung ist es, sowohl ästhetische als auch funktionelle Probleme zu beheben und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.

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