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Mundgeruch in der Schwangerschaft – was sind die Gründe?

Viele werdende Mütter bemerken während der Schwangerschaft Veränderungen in ihrem Körper – darunter auch Mundgeruch. Ob es sich um einen leichten unangenehmen Atem oder intensivere Mundgerüche handelt, die Ursachen sind vielfältig. Doch was genau führt zu diesem Problem, und wie kann man es in den Griff bekommen?

Hormonelle Veränderungen als Hauptauslöser

Ein wesentlicher Grund für Halitosis in der Schwangerschaft sind hormonelle Schwankungen. Der erhöhte Östrogen- und Progesteronspiegel beeinflusst das Zahnfleisch, das empfindlicher und anfälliger für Entzündungen wird. Diese sogenannte Schwangerschaftsgingivitis begünstigt das Wachstum von Bakterien im Mundraum, die wiederum schlechten Atem verursachen.

Zudem können Hormone die Speichelproduktion reduzieren. Trockener Mund (Xerostomie) führt dazu, dass weniger Speichel zur Reinigung der Mundhöhle vorhanden ist. Speichel spielt eine entscheidende Rolle bei der Neutralisierung von Säuren und der Beseitigung von Speiseresten. Ein trockener Mund kann daher einen fauligen Atem begünstigen.

Schwangerschaftsbedingte Übelkeit und Erbrechen

Viele Frauen leiden in den ersten Schwangerschaftsmonaten unter Übelkeit und Erbrechen. Magensäure, die dabei in den Mund gelangt, kann den Zahnschmelz angreifen und einen sauren, unangenehmen Atem verursachen. Wer häufig erbricht, sollte darauf achten, den Mund mit Wasser oder einer fluoridhaltigen Mundspülung auszuspülen, um den Zahnschmelz zu schützen.

Veränderungen der Ernährung und Heißhungerattacken

Während der Schwangerschaft verändert sich oft das Essverhalten. Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel oder eine veränderte Ernährung kann die Mundflora beeinflussen. Besonders zucker- und kohlenhydratreiche Speisen fördern das Wachstum von Bakterien, die sich von Essensresten ernähren und dabei stinkenden Atem verursachen.

Zahnprobleme und Entzündungen

In der Schwangerschaft steigt das Risiko für Zahnfleischerkrankungen und Karies. Durch die veränderte Mundflora und eine eventuell unzureichende Mundhygiene entstehen Zahnfleischentzündungen, die zu fauligem Atem führen können. Parodontitis, eine fortgeschrittene Zahnfleischerkrankung, ist ebenfalls eine häufige Ursache für anhaltenden Fetor ex ore, so der lateinische Fachbegriff für Mundgeruch.

Verdauungsprobleme und Sodbrennen

Schwangerschaftshormone verlangsamen oft die Verdauung, was zu Blähungen, Verstopfung und Sodbrennen führen kann. Besonders Sodbrennen trägt dazu bei, dass Magensäure aufsteigt und Mundausdünstungen verstärkt.

Mundgeruch in der Schwangerschaft ist meist harmlos, kann aber unangenehm sein. Eine gute Mundhygiene, ausreichend Flüssigkeit, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Zahnarztbesuche helfen, schlechten Atem zu vermeiden. Falls der Atemgeruch trotz dieser Maßnahmen bestehen bleibt oder sehr intensiv ist, sollte eine zahnärztliche Untersuchung erfolgen, um ernsthafte Probleme auszuschließen.

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