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Was ist die neue Richtlinie zur Verwendung von Antibiotika in der Zahnmedizin?

Antibiotika gehören seit Jahrzehnten zum therapeutischen Repertoire der Zahnmedizin. Sie können Leben retten und Komplikationen verhindern – vorausgesetzt, sie werden gezielt, zeitlich begrenzt und verantwortungsvoll eingesetzt. 

In den vergangenen Jahren hat sich jedoch ein dringendes Problem entwickelt: die zunehmende Antibiotika-Resistenz. Immer mehr Bakterienstämme reagieren nicht mehr auf gängige Medikamente, was weltweite gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Um dem entgegenzuwirken, wurden auch für die Zahnmedizin neue Richtlinien zur Anwendung von Antibiotika formuliert.

Medizinische Empfehlungen – klare Indikation steht im Mittelpunkt

Die aktuellen Empfehlungen stammen unter anderem vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) und der Arbeitsgemeinschaft für Zahnerhaltung (AGZ). Ziel ist ein möglichst zurückhaltender, aber gleichzeitig sicherer Einsatz dieser Medikamente in der Praxis. Dabei wird betont, dass Antibiotika nur bei klarer Indikation und nicht als „Sicherheitsmaßnahme“ verschrieben werden sollten.

Ein zentraler Punkt der neuen Richtlinien lautet: Bei unkomplizierten zahnärztlichen Infektionen – etwa einer lokal begrenzten Zahnwurzelentzündung oder einer leichten Zahnfleischentzündung – sollen keine Antibiotika mehr verschrieben werden. Stattdessen stehen lokale Behandlungsmaßnahmen wie Reinigung, Drainage oder eine Wurzelbehandlung im Vordergrund.

Ausbreitung der Infektion verhindern

Antibiotika kommen nur dann zum Einsatz, wenn Anzeichen für eine systemische Ausbreitung der Infektion bestehen: Fieber, geschwollene Lymphknoten, allgemeines Krankheitsgefühl oder eine deutliche Schwellung. Auch bei Patientinnen und Patienten mit bestimmten Grunderkrankungen – beispielsweise bei Herzklappenersatz oder starker Immunschwäche – wird in enger Absprache eine vorbeugende Antibiotikagabe vor invasiven Eingriffen empfohlen.

Darüber hinaus empfiehlt die neue Richtlinie, den Einsatz bestimmter Antibiotika zu priorisieren. So soll Amoxicillin weiterhin das Mittel der ersten Wahl sein, während sogenannte Reserveantibiotika wie Clindamycin nur dann verwendet werden, wenn keine andere Option besteht – zum Beispiel bei Penicillinallergien. Die Dauer der Antibiotikagabe wird ebenfalls definiert: Sie soll in der Regel fünf bis sieben Tage betragen und nicht unnötig verlängert werden.

Umfassende Aufklärung

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die umfassende Aufklärung der Patientinnen und Patienten. Sie sollen genau verstehen, warum ein Antibiotikum verordnet wird – oder eben nicht. Transparenz, Vertrauen und Kommunikation sind laut Richtlinie entscheidend für den Erfolg jeder Behandlung.

Das Zahnarzt-Team Dentiqua in Berlin-Friedenau orientiert sich konsequent an den aktuellen Leitlinien und stellt Ihre Sicherheit und Gesundheit in den Mittelpunkt. Wir beraten Sie fachlich fundiert und mit viel Einfühlungsvermögen. Wenn Sie Fragen zur Antibiotikatherapie haben oder sich unsicher fühlen – sprechen Sie uns an. Gemeinsam finden wir den besten Weg für Ihre Zahngesundheit.

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